Wir dachten, die Zeit der Stock-Bilder ist vorbei! - Unsere Adobe Stock Premium Erfahrungen

Mit dem rasanten Aufstieg der generativen Bild-KI, besonders im Jahr 2023, schien eins klar: Stock-Fotografie hat ausgedient. Warum sollte jemand noch Geld für Stock-Bilder ausgeben, wenn er mit ein paar Stichwörtern exakt das Bild generieren kann, das er sucht – und das in Sekundenschnelle? Genau diese Frage haben wir uns gestellt. Doch unsere Erfahrungen auf Adobe Stock Premium haben uns überrascht.


Premium VS reguläre Stockbilder - Weniger für mehr

Im Jahr 2020 wurden wir eingeladen, an Adobe Stock Premium teilzunehmen. Anfangs skeptisch, luden wir ungenutzte Bilder von Kundenprojekten, verworfene Konzepte oder freie Arbeiten hoch. Unsere Hoffnung: Mit dieser „Resteverwertung“ ein kleines Zusatzeinkommen zu generieren. Mittlerweile haben wir 65 Bilder im Portfolio.

Adobe Stock Premium hebt sich von anderen Plattformen durch Kuratierung und höhere Einnahmen pro Bild ab. Das heißt man nimmt zwischen 50 und 100€ pro Bild ein.

Unerwarteter Erfolg

Doch dann kam die Überraschung: 2024 war unser bisher erfolgreichstes Jahr auf Adobe Stock Premium. Obwohl wir nach wie vor keine gezielte Produktion für Stock-Bilder betreiben, hat sich der Verkauf unserer kleinen Sammlung vervielfacht. Reich werden wir damit sicher nicht, aber die Einnahmen reichen aus, um zumindest die Urlaubskasse aufzubessern oder um für das ein oder andere Abo zu zahlen. Basierend auf den Informationen, die wir von anderen Stockfootage-Verkäufern gefunden haben, sind unsere Einnahmen vergleichbar mit Portfolios in der Größe von 15.000 Bildern¹ auf herkömmlichen Stockplattformen.

¹ Quelle: Trace - How much I make on Adobe Stock with 15,000 photos

Adobe Stock Premium Verkäufe 2024

Warum sich Bilder verkaufen

Warum sich Bilder verkaufen, ist nicht immer leicht zu verstehen – vor allem bei nur 28 Downloads pro Jahr. Die Basis ist natürlich ein gutes Bild. Doch entscheidend für den Verkauf ist das Keywording.

Wir passen unsere Keywords gezielt an spezifische Nutzungsszenarien an. 

Ein Beispiel:

Ein Journalist möchte einen Artikel über ein Board-Meeting schreiben. Aber wie visualisiert man das? Ein Stock-Foto mit irgendwelchen Models wäre eventuell unpassend, da der Vorstand der Firma bekannt ist – das wäre unpassend. Stattdessen könnte eine abstrakte Darstellung die bessere Wahl sein. Für diesen Anwendungsfall haben wir ein Bild hochgeladen und entsprechend getaggt:

Titel: Board Meeting - Presenting Data

Keywords: board meeting, review, project review, meeting, data analysis, data, data icon, statistics, analysis, growth, 3d rendering, sales, trend analysis, overview, presentation, reporting, chart, diagram, economic growth, documents, icon, symbol, business, finance, success, infographic, trend, information, secure data

Zusammenfassung – Die Hauptpunkte unserer Strategie

1.) Recyceln – Verkaufe Inhalte, die du bereits erstellt hast. Produziere nichts speziell für Stock-Websites. Wir verkaufen nur 3D-Renderings und Illustrationen. Hochwertige 3D-Renderings oder Illustrationen zu erstellen, dauert Stunden - oft Tage. Auf einen vernünftigen Stundenlohn zu kommen durch Stock-Verkäufe, ist so fast unmöglich. Bei Fotos ist das etwas anderes.


2.) Keywords gezielt einsetzen – Verwende Keywords für sehr spezifische Anwendungsfälle. Ergänze diese um allgemeinere Begriffe, damit deine Inhalte auch bei breiteren Suchanfragen erscheinen.


3.) Premium statt Masse – Du verdienst deutlich mehr, wenn du ein Produkt einmal für 250 € verkaufst, anstatt es 50 Mal für ein paar Cent zu verkaufen – und es ist oft einfacher, ein Premiumprodukt zu verkaufen, als mit einem günstigen Bestseller zu konkurrieren. Adobe Stock Premium ist “invite only”, aber Gerüchten zufolge kannst du sie einfach per E-Mail kontaktieren. Obwohl es kein offizielles Bewerbungsverfahren gibt, kannst du durch das regelmäßige Einreichen hochwertiger Arbeiten in die Standardkollektion deine Chancen erhöhen, entdeckt zu werden.

Fazit

Besonders optimistisch sehen wir die Zukunft von Stock-Portalen immer noch nicht - zumindest auf lange Sicht. An der Ausgangslage hat sich schließlich nichts verändert.

So nach und nach sind aber alle Stock-Seiten mit KI Bildern förmlich überschwemmt - und da ist vieles Substandard. Genau das könnte in den nächsten Jahren Premium-Anbietern einen Vorteil verschaffen. Dort findet man noch was man sucht - hoch-qualitative Bilder.

Zusätzlich steht auch noch das Thema “Nutzungsrechte” im Raum. Bis die Legislative klare Richtlinien erlässt, könnte es noch dauern und deshalb greifen vermutlich viele weiterhin auf von Menschen erstellten Content zurück. Sicher ist sicher!

Wir sind auf jeden Fall schon gespannt, wie unser Portfolio 2025 performen wird!